Die Schleswig-Holsteinische Armee

Die Schleswig-Holsteinische Armee entstand am Abend des 23.4.1848, als sich der Prinz Friedrich zu Noer bereit erklärte den Oberbefehl über die Truppen zu übernehmen. Der Prinz zu Noer war der einzige militärische Fachmann in der Provisorischen Regierung und so mußte er aus den übergetretenen Armeeteilen des Dänischen Heeres und eingezogenen Militärpflichtigen, aus Freischaren und Revolutionären, aus landesfremden Berufsoffizieren ein Volksherr zu schaffen, das auch bei einer Niederlage einsatzfähig bleibt. Gerade der Mangel an Offizieren war ein Problem das bis zum Ende der Erhebung bestehen blieb.

Die Stärke der bei Ausbruch der Erhebung übergetretenen Truppen wird mit etwa 2500 Mann angegeben. Es waren im wesentlichen das 14.-17. Linien-Batallion, das 4. und 5. Jägerkorps und das 1. und 2. Dragoner Regiment. Bereits am 8.4.1848 umfaßte die S-H Armee bereits 6500 Mann. Mitte April schon 8900 Mann. Daneben versuchte die Provisorische Regierung die Streitkräfte durch Werbung von Freiwilligen zu verstärken und rief am 27.3.1848 zur Bildung von Freikorps auf.

Aus den Freiwilligen wurden 4 Freikorps aufgestellt, von deren Führern der Major von der Tann der bekannteste war. Die Freikorps waren der regulären Armee und den Preußischen Offizieren ein Dorn im Auge und so wurden sie nach einer Neuorganisation im Juli 1848 aufgelöst. Im Feldzug von 1849 gab es aber wieder ein Freiwilliges Scharfschützen Korps.

















Schleswig - Holsteinische Infanterie 1848


 
Der Waffenstillstand vom 26.8.1848 wurde genutzt die S-H Armee und Marine umfassend zu verstärken. Hatte man am Anfang der Erhebung noch alte gefärbte Dänische Uniformen getragen so wurde jetzt eine Uniform nach preußischen Muster eingeführt. Die Dekoration für alle Kopfbedeckungen war der doppelköpfige Adler des Deutschen Bundes mit dem schleswig-holsteinischen Wappen auf der Brust.
Ab dem 7.9.1848 wurde an der linken Seite die S-H Kokarde (blau-weis-rot), an der rechten die deutsche (schwarz-rot-gold) getragen. Sämtliche Offiziere trugen als Feldzeichen silberne Schärpen in die schleswig-holsteinische Farben eingewirkt waren. Als Fahnen wurden nur die schleswig-holsteinische und deutsche Fahnen mitgeführt. Die schleswig-holsteinische Armee war in vielen Dingen beispielhaft wie z.B. bei dem Militärsanitätswesen und der Versorgung der Truppe. Auch die Marine wurde neu organisiert, konnte aber auf keiner weise mit der Dänischen konkurrieren.
Hervorzuheben sind hier das Dampfschrauben Kanonenboot Nr. 1 "von der Tann" eines der ersten Schiffe in der Welt, das mit Schraube angetrieben wurde und der Brandtaucher von Bauer(Bild links), das erste deutsche U-Boot.

Am Ende der Erhebung hatte die Schleswig-Holsteinische Armee eine Gesamtstärke von 860 Offizieren und 43288 Mann.

Aufgeteilt in 15 Inf.-Battl., 5 Jäger-Korps, 2 Dragoner Reg., 1 Artillerie-Brigade, Pioniere etc.

An Kriegsgerät wurden den Dänen am Ende der Erhebung unter anderem

527 Festungsgeschütze, 118 Feldgeschütze, 54810 Gewehre, Karabiner und Pistolen, 42660 Säbel

sowie sämtliche Fuhrwerke und Schiffe übergeben, die zum Teil im Krieg von 1864 benutzt wurden.



Weiter zu Uniformen der S-H Armee